Kultur ist mein Leben, Zukunft sichert mein Überleben. Hier will ich meine Gedanken dazu sammeln und zur Diskussion stellen, ohne mich um redaktionelle Ansprüche, um Objektivität bemühen zu müssen. Hier ist Meinung und hier soll Meinung sein!
Mittwoch, 20. Juni 2012
Freitag, 15. Juni 2012
Und wieder ein Buch:
„Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn“ von André Kubiczek
Ausgehend von der eigenen Kindheit in der DDR schreibt
Kubiczek in seinem autobiografischen Roman "Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn"
über die eigene Familiengeschichte und damit einhergehend
DDR-Geschichte, Wendezeit aber auch über Laos, die Heimat seiner Mutter und die
60er Jahre in Russland, wo sich seine Eltern beim Studium kennen gelernt
hatten.
Sehr assoziativ springt Kubiczek durch Zeiten und Räume und knüpft dabei
ein emotionales Netz, in dem das Bild des eigenen Lebens und das seiner Familie
langsam immer deutlicher hervortritt. Den Kampf der Eltern um eine so
außergewöhnliche Liebe zwischen der Tochter einer einflussreichen laotischen Familie
und einem Stahlarbeitersohn aus der DDR mitten im real existierenden
Sozialismus, Kindheit, Jugend und Militärzeit als „mandeläugiger“ Exot in der
kleinbürgerlichen DDR-Welt, Tod des Bruders und der Mutter, dann Wende und
völlig auf den Kopf gestelltes Leben, all das beschreibt Kubiczek lapidar,
nicht wertend. Nur durch die Einblicke in die eigene Gefühlswelt entsteht ein
auch emotional erfahrbares Bild eines Lebens und der Geschichte, in die dieses
Leben eingebettet ist. Lesenswert!
Dienstag, 12. Juni 2012
Leseerlebnis Wendekrimi
"Zeugin der Toten“ Krimi von Elisabeth Hermann
Kunst in Kaufbeuren
Ausstellung „Das Narrative in der Fotografie“ im kunsthaus kaufbeuren
Wer sie noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich die
Ausstellung „Das Narrative in der Fotografie“, die im kunsthaus kaufbeuren nur
noch bis zum 1. Juli läuft. Der etwas sperrige Titel soll auf die Geschichten
hinter oder in den Fotos hinweisen und das haben die Aussteller wirklich
beachtlich umgesetzt. Ausführliche Texte bei den Bildern – leider etwas tief,
wohl kindgerecht, angebracht und schlecht beleuchtet aber sehr informativ – lassen einen mit den Bildgeschichten
nicht allein, sondern liefern Hintergründe und Biografisches zu den Fotografen.
Mein absoluter Favorit die Aufnahme eines Elefantenauges mit
dem Kopf seines langjährigen Betreuers direkt daneben. Ein Wahnsinnsbild mit
einer Wahnsinnsgeschichte dahinter. Einfach hingehen und anschauen, wer in der
Nähe ist!
Außerdem für mich besonders beeindruckend: Betonhotelruinen
in der Sinaiwüste. Investitionsruinen aus tausendundeine Nacht im 20.
Jahrhundert.
Fotos und Fotosequenzen von über 30 Künstlern aus drei Jahrhunderten.
Ich fand´s klasse!
Sonntag, 10. Juni 2012
Spanische Bankenkrise
Die ersten hundert Milliarden für Spanien. Wer bietet mehr?
Wer die verschiedenen Wirtschafts-, Banken- und Finanzkrisen
der letzten Wochen, Monate, Jahre ein bisschen verfolgt hat, der weiß, was im
Moment in Spanien abläuft. Eine nach der anderen werden in Kellern von Banken,
öffentlichen Institutionen, Regionen und staatlichen Einrichtungen die
jeweiligen Leichen zur Veröffentlichung präpariert, um in klingende euronische
Münze umgewandelt zu werden. Vergleicht man Spanien mit der letzten kleinen
Eruption am Finanzmarkt – Griechenland – kann man auf eine mittelfrisitg
endgültige Summe von ca. 800 Milliarden Euro hochrechnen. Nicht so schlimm! In
den entsprechenden Rettungsfonds liegen ja über eine Billion bereit, um solchen
kleinen Krisen Abhilfe zu schaffen.
Es ist ja auch in meinen kleinen, bescheidenen Bürgeraugen
nicht falsch, das System Euro mit ein paar hundert Milliarden schnell
gedruckter Euro zu retten. Was einfach nervt ist die Tatsache, dass niemand
aber auch wirklich niemand, der dafür Verantwortung trägt, zur Kasse gebeten
wird. Die Lösung wäre im Moment allenfalls ein guter Diktator der Finanzwelt:
- Als solcher würde ich jeden einzelnen Griechen, der mehr als ein Million im Ausland gebunkert hat, mit Hinweis auf anstehende Enteignung seines Vermögens zwingen, seine Kohle komplett ins griechische Wirtschaftssystem zu investieren.
- Ich würde jeden Banker, der noch eine Job hat und irgendwelche faulen Immobilienwetten abgeschlossen hat, zwingen, jeden Euro eigenes gebunkertes Kapital so lange in Immobilien zu investieren, bis der Schaden wieder gut gemacht ist.
- Ich würde jeden Broker, der seine Kohle im ultraschnellen Computerhandel verdient, mit Swats, Swaps oder anderen Casinowetten, so lange mit Finanztransaktionssteuern quälen, bis er seine Computer gerne aus dem zwanzigsten Stock seiner Wall-Street Immobilie schmeißt und sich wieder dem widmet, wofür Broker mal erfunden wurden: Risikokapital für Firmen der Realwirtschaft zu beschaffen.
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